Biotop-Pflege Bauwaldteiche

Seit 1982 betreut und pflegt die NABU Ortsgruppe das Areal Bauwaldteiche/Limesgraben in Pacht. Das Areal war damals mit Neophyten zugewuchert und wurde dann aufwändig in einem Großeinsatz der NABU-Ortsgruppe re-naturiert um der einheimschen Tier- und Pflanzenwelt wieder Platz zu verschaffen. Seitdem besteht das versteckte Feuchtgebiet aus zwei Amphibienteichen und mehreren Steinhaufen, wo sich Amphibien und Insekten angesiedelt haben. 

Scheuten sich nicht vor Schlamm und kaltem Wasser: Torsten Wolf, Sybille Dömel, Roman Doetkotte, Reiner Rohr, Philipp Kaus und Stefan Varga (Foto L. Rohr)
Scheuten sich nicht vor Schlamm und kaltem Wasser: Torsten Wolf, Sybille Dömel, Roman Doetkotte, Reiner Rohr, Philipp Kaus und Stefan Varga (Foto L. Rohr)

 

Im November 2021 befreite ein kleines Team von acht aktiven Helferinnen und Helfern in sehr anstrengenden drei Stunden (am Tag danach meldete sich der Muskelkater) -bei ständigem Risiko, dass Wasser und Schlamm in die Stiefel schwappte- beide Teiche von der Verlandung durch Laub und eingetragener Erde und schaufelte die Wasserzuflüsse frei. An vielen Stellen hatten sich schon Schilf, Wassergras und Seerosen festgesetzt. Wurzelausläufer der angrenzenden Bäume und Büsche reichten schon weit in die Teiche hinein und wucherten diese zu.

All dies wurde etwas gestutzt bzw. wo möglich ausgeräumt, damit in Zukunft die Tümpel nicht vollständig zuwachsen und verlanden. Leider ist die Teichfolie eines Teichs beschädigt, sodass er sich aus diesem Grund auch bei Wasserzufluss nicht vollständig füllt und sich schnell mit Schlamm zusetzt.

Bei der feuchten Aktion, die mit einem zünftigen Frühstück mit Brötchen und Tee/Kaffee im Grünen bereichert wurde (Danke von Allen an das Catering-Team van Krüchten) wurden zahlreiche Teichschnecken und auch einige Frösche gesichtet und vorab in Sicherheit gebracht. Zusätzlich wurden alle im Areal aufgehängten Vogel- und Hornissennisthilfen gereinigt.

 

Wathosen erwiesen sich als äußerst praktisch bei dieser Aktion (Foto T. Wolf).
Wathosen erwiesen sich als äußerst praktisch bei dieser Aktion (Foto T. Wolf).
Auch die Zuflüsse mussten freigeschaufelt werden (Foto T. Wolf)
Auch die Zuflüsse mussten freigeschaufelt werden (Foto T. Wolf)

 

 

Feuchtbiotop in Eppstein-Bremthal

Im Bereich der „Unteren Beune“ Bremthals, wo früher noch die älteren Brendeler im Winter Schlittschuh liefen, begann der NABU Eppstein e.V. 2012 und 2013 damit, das von Weiden zugewucherte ehemalige Feuchtbiotop zu renaturieren, um den Amphibien (z.B. Grasfröschen, Wechselkröten, Molchen) die dort  Jahr für Jahr ihre Eier (Laich) ablegten, wieder einen Lebensraum für ihre Brut zurückzugeben. Durch den starken Wasserbedarf des umgebenden Weidenbestandes und die zunehmende Verlandung nahm das Wasservorkommen dort dramatisch ab. Die Amphibienbrut vertrocknete regelmäßig und hatte kaum mehr eine Chance, erfolgreich aufzuwachsen. Eine erste Auslichtung des Areals und Vertiefung des verlandeten Biotops im Jahre 2012 bewirkten zunächst eine erfreuliche Zunahme an Amphibien, Insekten und an Pflanzenvielfalt. Es zeigte sich allerdings bald, dass der Wasserdurst der Weiden und die immer trockeneren Sommerperioden der letzten Jahre die Feuchtigkeit zu früh total aufbrauchten und die Amphibienbrut erneut vertrocknete. Auch der ständige Missbrauch des Tümpels als „Hundeplantschbecken“ störte die Amphibienbrut  empfindlich in ihrer Entwicklung, obwohl das Areal als schützenswertes Amphibien-Feuchtbiotop deutlich für die Hundehalter ausgeschildert ist.
           
Um Amphibiennachwuchs und Artenvielfalt im Seyenbachtal für die nächsten Jahre wieder zu verbessern, haben die Eppsteiner NABU-Aktiven, Alois Benedikt, Peter Lange und Bernd van Krüchten nun im September 2016 in über 100 Einsatzstunden und mit lokaler Unterstützung das Teichareal erneut vertieft und mit einer Teichfolie ausgelegt, damit ein zukünftiges komplettes Austrocknen des Feuchtbiotops verhindert wird. Die ersten Wasserlieferungen nach Fertigstellung spendierten die Bremthaler Wasserwerke und der Ortsvorsteher, Guido Ernst, mit seinem Tankwagen. Das Biotop ist nun so gestaltet, dass sowohl Rehe, die ständige Besucher des Gewässers sind, als auch Hunde hier im weiten Umkreis die einzige Tränkmöglichkeit vorfinden, ohne das Wasserreservoir und die Amphibien direkt zu beeinträchtigen.




Auch Ringelnattern wohlen sich hier wohl.
Auch Ringelnattern wohlen sich hier wohl.